Kurt Schumacher (1895 bis 1952)

Er war der große Gegenspieler Konrad Adenauers und einer der bedeutendsten Politiker im Nachkriegsdeutschland. Kurt Schumacher war, als er die SPD wieder aufbaute, schon ein schwer- kranker Mann. Fast zehn Jahre Haft in verschiedenen Konzentrationslagern hatten seine Gesundheit ruiniert. 1948 musste ihm ein Bein amputiert werden, im ersten Weltkrieg hatte er einen Arm verloren. Seinen Kampfgeist konnten diese Schicksalsschläge nicht brechen. Schumacher war ein mitreißender Redner, hatte einen unbeugsamen Willen und stritt leidenschaftlich für sein Bild von einer gerechten Welt. Bereits im Mai 1945, als politische Parteien von der britischen Besatzungsmacht noch verboten waren, wurde Schumacher von 130 sozialdemokratischen Funktionären zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Seine Überzeugungen und sein Kampfgeist finden sich in der Rede wieder, die er damals hielt. Sie trug den Titel „Wir verzweifeln nicht“.

Foto: Karin Blüher

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 27.11.2007